Veranstaltung: | LDK Oldenburg - Listenaufstellung zur BTW |
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Tagesordnungspunkt: | 2.2. Wahl der Listenplätze |
Antragsteller*in: | Begüm Langefeld (KV Oldenburg-Land) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 16.05.2021, 23:56 |
BTW36: Wahl der Landesliste für die Bundestagswahl 2021 Begüm Langefeld
Selbstvorstellung
Es ist egal, wo wir herkommen, denn die Welt gehört uns allen. Und es ist unsere gemeinsame Aufgabe, sie zu schützen.
Liebe Freund*innen,
ich heiße Begüm Langefeld, wohne in Hude und bin Mitglied im Kreisvorstand Oldenburg Land.
Persönliches
Meine Mutter kam als „Gastarbeiterin“ nach Deutschland. Ich wuchs bei meinen kurdischen Großeltern in der Türkei auf und folgte ihr 1979, um vor bürgerkriegsähnlichen Zuständen und dem Militärputsch zu entfliehen.
Diese Zeit hat mich stark geprägt und ich bin noch als Schülerin Amnesty International beigetreten und engagiere mich seitdem für die Menschenrechte. Insbesondere die Rechte von Frauen und Kindern liegen mir sehr am Herzen, genauso wie die Rechte von Arbeitnehmer*innen. Starke Gewerkschaften sind deshalb sehr wichtig für mich und ich werde diese Themen in den Mittelpunkt meines Engagements stellen und diese bundespolitisch voranbringen.
Politische Erfahrung habe ich in der Verbandsarbeit im Bereich Windenergie (BWE) und als Referentin des Geschäftsführers und EU-Referentin beim Bundesverband Erneuerbare Energie in Berlin und Brüssel gesammelt.
Nicht nur seit dieser Zeit bin ich überzeugt, dass wir die Europapolitik aktiv mitgestalten müssen. Denn nur so können wir gemeinsame Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit formulieren.
Ich kandidiere, um in einer vielfältigen Gesellschaft ein Vorbild für Menschen mit Einwanderungsgeschichte zu sein, vor allem für Frauen und Alleinerziehende.
#Neue Konzepte für Zugewanderte
Menschenrechte verteidigen und gegen Krieg und Armut zu kämpfen sind seit meiner Jugend Themen, für die ich eintrete. Denn weltweit fliehen Millionen von Menschen vor Gewalt und Vertreibung und den Folgen von Kriegen wie Armut und Folter und suchen Schutz auch in Deutschland. Sie wollen arbeiten und wieder ein normales Leben führen. Jedoch müssen sie bspw. lange auf Sprachkursplätze warten. Da sie aber außerhalb der Sprachkurse kaum Möglichkeiten haben, ihre Sprachkenntnisse zu festigen, dauert der Prozess sehr lange. Die Pandemie hat die Lage noch weiter verschärft und die Menschen stärker isoliert.
So kann es nicht weitergehen. Wir müssen neue Weg einschlagen. Gemeinsam mit Unternehmen, Verbänden und Bildungseinrichtungen neue Strukturen schaffen, die Spracherwerb, Arbeit und Integration als ganzheitliches Konzept stärker miteinander verbinden. Die Zugewanderten müssen viel schneller in die Arbeitswelt aufgenommen und dort praxisnah unterrichtet werden; integrationsfeindliche gesetzliche Regelungen wie das Arbeitsverbot und pauschale Wohnsitzauflagen müssen wir abschaffen.
#Antidiskriminierung
Sowohl Zugewanderte als auch Menschen mit Einwanderungsgeschichte erfahren oft unterschiedliche Arten von Diskriminierung bei der Wohnungs- und Arbeitssuche, auf der Straße oder in der öffentlichen Verwaltung und fühlen sich als Außenseiter. Die Spaltung der Gesellschaft ist eine Gefahr für unsere Demokratie. Wir brauchen echte Teilhabe und daher müssen wir diesen Menschen mehr Partizipationsmöglichkeiten bieten, strukturelle Veränderungen vor allem auf Verwaltungsebenen schaffen und den Aktionsplan gegen Rassismus vorantreiben.
#Kinderrechte und Geschlechterdemokratie
Armut ist kein Problem, das nur woanders existiert. Auch in Deutschland leben viele Kinder an der Armutsgrenze, vor allem wenn sie bei ihrer alleinerziehenden Mutter leben. Ich bin selbst alleinerziehende Mutter und kenne die vielen Probleme, die Frauen haben. Entweder frau arbeitet voll und kann sich nur bedingt ums Kind/Kinder kümmern oder frau arbeitet in Teilzeit, dann reicht das Geld nicht, ganz zu schweigen von den Problemen, die sie aufgrund von Scheidung und misogynen Wertvorstellungen in familiengerichtlichen Verfahren hat. Später im Alter setzen sich die Probleme mit Altersarmut fort oder verstärken sich. Veraltete Strukturen in der Besteuerung, die immer noch das Modell eines männlichen Ernährers und einer „dazuverdienenden“ Frau haben, gilt es daher abzuschaffen.
Armut ist weiblich und daher brauchen wir in der Geschlechterpolitik dringend neue Strukturen sowohl in der Sprache, in der Politik, aber vor allem in der Gesetzgebung.
#Stärkung der Kommunen
Die kommunalen Finanzen dürfen nicht am Tropf der Gewerbesteuer hängen. In strukturschwachen Regionen führt das zu einer Abwärtsspirale und die Schere zwischen armen und reichen Kommunen geht immer weiter auseinander. Ärmeren Kommunen fehlt das Geld, um Radwege auszubauen, Schulen und Turnhallen zu sanieren, Digitalisierung voranzutreiben und die Verwaltung mit Klimaschutzmanager*innen fit für die Zukunft zu machen.
Der Bund muss die Kommunen hier stärker unterstützen, damit Kommunen nicht zur Privatisierung ihrer Aufgaben gezwungen werden. Einige Kommunen verzichten auf ihr Vorkaufsrecht und überlassen somit den Markt an Investoren, die die Preise immer höher treiben, so dass Normalverdienende sich kein Eigenheim mehr leisten können, ganz zu schweigen von Alleinerziehenden und Geringverdienenden. Daher müssen Kommunen auch gestärkt werden, das Vorkaufsrecht bei Baulandausweisungen auszuüben und nach sozial-ökonomischen Richtlinien bebauen zu lassen.
Ich heiße Begüm Langefeld, kandidiere auf Platz 33 und will gerne als Frau, Brückenbauerin und Verfechterin einer menschenrechtsorientierten Gesellschaft mit Euch für unsere Ziele kämpfen.
Berufliches
Master of Arts (Romanistik, Anglistik und Wirtschaft in Kassel, Montpellier und Montréal)
Bankbranche, Unternehmensfinanzierungen (Frankfurt am Main)
Windenergie, Vorstandsreferentin (Uckermark)
Bundesverband Erneuerbare Energie, EU-Referentin (Berlin/Brüssel)
Lehrkraft für Deutsch, Englisch, Französisch, Politik (Oldenburg)
Weiterbildungen
Mentoring-Programm für Frauen mit MdL Ursula Nonnemacher (Potsdam)
Sommerakademie Kolleg für Management und Nachhaltige Entwicklung (Berlin)
Kompaktstudium Politikmanagement und Public Affairs (Quadriga Hochschule Berlin)
Projektmanagement (IHK Potsdam)
Mitgliedschaften
Bündnis 90/Die Grünen
Sea-Watch e.V.
Amnesty International e.V.
Bundesverband Windenergie e.V.
Freundeskreis der Heinrich Böll Stiftung e.V.
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
Alevitische Gemeinde Deutschland K.d.ö.R.
- Geburtsdatum:
- 06.04.1969
- Kreisverband:
- Oldenburg-Land
- Themen:
- Stärkung der Kommunen, Zugewanderte, Antidiskriminierung, Kinderrechte und Geschlechterdemokratie
- E-Mail:
- b.langefeld@yahoo.de