Veranstaltung: | LDK Oldenburg - Listenaufstellung zur BTW |
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Tagesordnungspunkt: | 2.2. Wahl der Listenplätze |
Antragsteller*in: | Swantje Henrike Michaelsen (Hannover RV) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 01.05.2021, 08:09 |
BTW7: Wahl der Landesliste für die Bundestagswahl 2021 Swantje Michaelsen
Selbstvorstellung
Liebe Freund*innen,
Schmutzige Luft und tausende Verkehrstote – unser Verkehrssystem steckt schon lange in der Krise. Darüber hinaus trägt es maßgeblich zu Deutschlands großer Klimazerstörung und hohem CO2-Ausstoß bei. Wenn wir unseren Kindern und Enkeln eine Lebensgrundlage übergeben wollen, muss Deutschland endlich konsequent den 1,5-Grad-Pfad einschlagen. Das schaffen wir nur mit einer Verkehrswende! Dafür gibt es bereits hervorragende Konzepte, die die Menschen in den Mittelpunkt stellen. Dafür werbe ich seit Jahren für Verbündete, aber ich werde auch für unsere Ideen einstehen und diese gegen Widerstände verteidigen.
Richtungswechsel im Verkehrssektor
Der Verkehrssektor ist der einzige Sektor, der die Emissionen seit 1990 nicht verringert hat. Und das CSU-Bundesverkehrsministerium baut Straßen, als gäbe es kein Morgen. Ob A20 im Norden oder Südschnellweg in Hannover, ob A33 oder A39 – in ganz Niedersachsen wehren wir uns gegen sinnlose Projekte für Autostraßen und finden in Berlin kein Gehör. Das muss sich ab dem Herbst ändern. Wir brauchen ein klimapolitisches Straßenbaumoratorium!
In den letzten Jahren bin ich auf kommunaler Ebene mit dem ADFC und vielen anderen zivilgesellschaftlichen Verbündeten für die Verkehrswende eingetreten. Aber der vom Bund vorgegebene gesetzliche und finanzielle Rahmen macht es den Städten und Gemeinden schwer. Es braucht einen Paradigmenwechsel: Klimaschutz, Verkehrssicherheit und Lebensqualität müssen die Leitlinien der Verkehrsplanung werden. Ich möchte mich im Bund für eine Verkehrspolitik einsetzen, die alle Menschen aktiv und selbstbestimmt mobil macht und das Klima schont. Dafür brauchen Radverkehr und Fußverkehr viel mehr Priorität – und wir brauchen viel weniger Autos.
Als verkehrspolitische Sprecherin der Grünen in der RegionsversammlungHannoversetze ich mich für eine klimafreundliche Mobilität zwischen Stadt und Land ein. Und immer wieder wurde deutlich: es sind weder lange Wege noch Berge, weder Wasserkisten noch Kindertransport, die Menschen vom Auto abhängig machen. Das Problem ist die Infrastruktur, die vorrangig aufs Auto ausgerichtet ist. Wenn es nur eine Bundesstraße und keinen Radweg gibt, fahren die Menschen nicht mit dem Rad ins nächste Dorf. Und wenn der Bus nur alle zwei Stunden fährt, ist er eben keine attraktive Alternative. Die Hälfte der Wege auf dem Land ist kürzer als 5 km und könnte mit Rad oder Bus zurückgelegt werden – wenn die Infrastruktur dafür da wäre. Wenn der Bund die Milliarden nicht mehr für Autobahnen oder Diesel ausgibt, können die Kommunen damit Bus- und Bahnverbindungen stärken und Radwege bauen.
Damit erhöhen wir sowohl Teilhabe als auch Barrierefreiheit. Denn das Auto ist mitnichten ein barrierefreies Verkehrsmittel. In Deutschland haben 30 Millionen Menschen keinen Führerschein – Anteil steigend. Und gerade Menschen mit wenig Geld haben häufig kein Auto, wohnen an viel befahrenen Straßen und leiden am meisten unter Lärm und dreckiger Luft. Fahrradfreundliche Städte und Gemeinden mit gutem ÖPNV erlauben fast allen Menschen selbstständig mobil zu sein und erhöhen darüber hinaus die Aufenthaltsqualität ihrer öffentlichen Räume. Die Verkehrswende ist nicht nur eine Frage des Klimaschutz, sondern auch eine Frage der Gerechtigkeit.
Perspektivwechsel in der Politik
Unbestritten ist: Die Pandemie muss unter Kontrolle gebracht werden und dafür brauchen wir niedrige Inzidenzen. Aber bisher treffen die Maßnahmen Familien, Kinder und Jugendliche besonders hart, während große Teile der Wirtschaft mit Samthandschuhen angepackt werden. Das ist nicht nur ungerecht, sondern auch ineffektiv.
Seit Mitte Dezember besteht der Alltag vieler Kinder in Niedersachsen aus Hausaufgaben und Computerspielen. Es gibt keine Freizeitangebote und Freund*innen dürfen kaum getroffen werden. Schon jetzt werden die Folgen sichtbar, vor denen Expert*innen seit Monaten warnen: Über alle Altersgruppen hinweg wird ein deutlicher Anstieg von Angststörungen und Depressionen beobachtet. Und die politisch Verantwortlichen warten ab und zucken mit den Schultern. Für den Infektionsschutz in Schulen oder Kitas wird wenig getan. Regeln, die die Bedürfnisse von Kindern berücksichtigen – Fehlanzeige. Und Eltern, die sich seit mehr als einem Jahr alle Mühe geben, werden von der Politik mit der Mehrfachbelastung allein gelassen.
Im letzten Jahr wurde einmal mehr deutlich, wie schlecht es um die Gleichstellung in Deutschland bestellt ist. Seit die externe Kinderbetreuung zusammengebrochen ist, sind es vor allem die Mütter, die sich um Haushalt und Betreuung kümmern – häufig mit gleichzeitigem Einsatz im Job. Für Pflegekräfte – größtenteils Frauen – ist in Sachen Verbesserung der Arbeitsbedingungen oder dauerhaft fairer Bezahlung nichts passiert, dagegen wurden fossile Großkonzerne ohne soziale und ökologische Auflagen mit Milliardenhilfen unterstützt.
Die Entscheidungen wurden dabei ganz überwiegend von Männern getroffen, die wiederum von Männern beraten wurden. Perspektiven von Frauen, Eltern oder Kindern wurden nicht priorisiert. Wir müssen Gleichberechtigung endlich mit klaren Regeln und Gesetzen im Bund und in den Ländern voranbringen. Ob verpflichtende Quoten für Aufsichtsräte und Vorstände oder Paritätsgesetze für Parlamente – ich möchte mich im Bund für eine geschlechtergerechte, inklusive, antirassistische Gesellschaft starkmachen, in der alle Menschen die gleichen Chancen haben.
Auch Verkehrspolitik wird bisher maßgeblich von Männern gemacht und berücksichtigt vorrangig deren Perspektiven. Die Mobilitätsbedürfnisse von Frauen, aber auch älteren Menschen, Kindern oder Jugendlichen werden als bedeutungslos abgetan oder einfach übersehen. Deshalb müssen mehr Frauen gerade auch in der Verkehrspolitik ihre Perspektive einbringen und in Entscheidungspositionen Verantwortung übernehmen. Unser Grüner Verkehrskongress „Frauen Machen Mobil(ität)“ im letzten Jahr hat deutlich gezeigt, wie viele kompetente Frauen sich in Verkehrsfragen einmischen möchten. Ich werde mich dafür einsetzen, dass ihre Stimmen in Berlin gehört und ihre Perspektiven ernst genommen werden.
Aus der Krise in ein besseres Morgen
Ich will eine starke Stimme sein für eine Verkehrspolitik, die die Bedürfnisse von allen Menschen berücksichtigt. Für eine Verkehrspolitik, die die Klimakrise ernst nimmt und endlich ihren Teil beiträgt zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens.
In der Coronakrise gab es viele Durchhalteparolen – aber wollen wir wirklich zu dem zurück, was vorher war? Wir sollten doch lieber aus der Krise lernen und Klimaschutz- und Gerechtigkeitsfragen zusammen anpacken! Gemeinsam mit euch möchte ich in den nächsten Monaten alles geben, um noch mehr Menschen davon zu überzeugen, dass unsere Politik die Zukunft im Blick hat und gut für alle Menschen ist.
Die Landesarbeitsgemeinschaften Frauenpolitik und Mobilität&Verkehr haben meine Bundestagskandidatur mit ihrem Votum unterstützt. Jetzt bitte ich um euer Vertrauen und eure Stimme für Platz 9 der Landesliste.
Eure Swantje
Grüne Politik
2021 Voten der LAG Mobilität und Verkehr und der LAG Frauenpolitik
2020 Wahl zur Bundestagskandidatin im WK 41 Hannover Stadt Nord
2020 Mitorganisatorin des Grünen Kongresses Frauen machen Mobil(ität)
2019/2020 Mentorin im Programm für mehr Frauen in der Kommunalpolitik des Landes Niedersachsen
2018-2021 Beisitzerin im Regionsvorstand
Seit 2017 Regionsabgeordnete, Verkehrspolitische Sprecherin
2017 Bundestagskandidatin im WK 41 Hannover-Stadt Nord
2016/17 Bezirksratsfrau
Seit 2016 Mitglied LAG Frauenpolitik und Mobilität&Verkehr
2015 Mentee im Programm für mehr Frauen in der Kommunalpolitik des Landes Niedersachsen
Seit 2014 aktiv in der Stadtteilgruppe Vahrenwald-List
Studium und Beruf
Seit 2013 Leitung der Geschäftsstelle ADFC Hannover
2008 – 2012 Mitarbeiterin bei Experiment e.V. (Programmarbeit und Verbandsentwicklung)
2007 Abschluss Magristra Artium Geschichte und Kunstgeschichte
2000 – 2007 Studium der Geschichte und Kunstgeschichte in Mainz, Stockholm und Köln
Privates
41 Jahre, 3 Kinder, seit 2012 in Hannover
Lebensstationen: Köln/Bonn, Mainz, Stockholm, Florenz, Bristol, Lüneburg
Ich mag: Zeit mit Familie und Freund*innen verbringen, kochen, lesen, wandern, Gartenarbeit
Ich unterstütze: Abgeordnetenwatch, ADFC, ASB, Bürgerbüro Stadtentwicklung, Campact, Deutsche Umwelthilfe, Fuß e.V., Pinkstinks, WWF
Kontakt
Email: swantje.michaelsen@gruene-hannover.de
Facebook: www.facebook.com/swantje.michaelsen
Instagram: @swantjemichaelsen
Twitter: @SwantjeMichael1
- Geburtsdatum:
- 04.10.1979
- Kreisverband:
- Hannover
- Themen:
- Verkehrswende. Feminismus.
- E-Mail:
- swantje.michaelsen@gruene-hannover.de